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Dienstag, 7. März 2023

März

Heute morgen hat es stark geregnet, ich bin ganz nass geworden und habe mich beeilt, nach Hause zu kommen. Als ich fast da war, hörte ich das unverwechselbare Kreischen. Die ersten Kraniche kehren wieder zurück.
 
Kurze Zeit später fing es an zu schneien, es hört gar nicht mehr auf und meine Sternmagnolie hat schon die ersten Blüten gezeigt. Der kalte März 2023...
Ich erinnere mich gerne an einen wunderschönen Tag vor neun Jahren - 9. März 2014, damals noch im Schrebergarten und es sah so aus: strahlender Himmel bei +19°C!
 
Den Schrebergarten habe ich nicht mehr, aber die Lust an selbstgezogenen Tomaten wird wahrscheinlich nie vergehen, die wachsen schon bei mir auf der Fensterbank

 

Freitag, 3. März 2023

Ein Baum - ein Leben: Zusammenfassung

Eine Blogreihe

Oktober 2021

An einem trostlosen Herbsttag "passte" einfach alles zusammen: viel Stress, komisches Wetter und schlechte Laune. Um mich aufzuheitern, bin ich auf dem Heimweg extra durch den Park gelaufen. Ich hatte das wahnsinnige Gefühl, gleich explodieren zu müssen und ging in schnellem Tempo. Meine Füße bewegten sich von alleine. Ich war voll in meinen trüben Gedanken vertieft, als ich plötzlich vor einem Baum stand. Keine Ahnung, wie das geschah. Dieser Baum war abseits von dem Weg, direkt am kleinen malerischen See.

Ein riesengroßer Baum! Ich sah mächtigen, dunkelbraunen Baumstamm, bunte Blätter in den schönsten Herbstfarben... und auf einmal wollte ich gar nicht weiterlaufen. Ich wollte einfach da bleiben und die ganze "böse" Welt vergessen. Die Ruhe, die von diesem Riesen ausging, hat meine Gedanken in eine andere Richtung gebracht. Ich lehnte mich an den Baum an und schaute in den Himmel. Kleine weißen Wolken bewegten sich ganz langsam und widerspiegelten sich im stillen Wasser. Es war so friedlich...

Ich war aber nicht alleine da. Eine neugierige Nilgans kam auf mich zu und schaute mich so an, als ob sie fragen wollte "Was geht ab?"

Die Zeit hielt kurz an und schenkte mir ein Lächeln. Es war einfach schön, da zu sein und diesen Augenblick der Stille zu genießen. Danach fühlte ich mich deutlich besser! Und abends zu Hause stellte ich fest, dieser Baum lässt mich nicht mehr los. Die Erinnerung an den schönen Moment der Ruhe heiterte mich auf. Ich wollte diesen Baum irgendwann mal wieder besuchen.

Januar 2022

Ich habe mich gefreut, meinen Baumfreund wiederzusehen! Es war nass und kalt. Die schöne Blätterpracht war weg, umso besser kam seine beeindruckende Größe zur Geltung. 

Diesmal hat er eine Gesellschaft von fleißigen Maulwürfen bekommen. Sie wagten sogar ganz dicht an seinen Wurzeln zu graben. Als ich das gesehen habe, dachte ich mir "Hier ist immer etwas los." Und so kam mir die Idee, diesen Baum durch das Jahr zu begleiten; auf die Geschichten, die er mir erzählt, zu lauschen; und das bunte Treiben drum herum zu beobachten.

März 2022

Die Maulwurfshügel, die ich letztens vor dem Baum entdeckt habe, sind mehr geworden. Ich wusste gar nicht, dass die Maulwürfe gar keinen Winterschlaf haben. Sie gehen einfach tiefer unter die Erde und suchen dort nach Nahrung. Wenn man sich intensiv mit der Natur beschäftigt, staunt man immer wieder, wie faszinierend ihre Lebewesen sind. 

Das Maulwurfsleben ist einzigartig und voller Wunder. Allein das, dass der Maulwurf unter der Erde so lange aushalten kann, ist schon phänomenal. Mutter Natur hat ihn mit allem ausgestattet, damit er keine Probleme mit Sauerstoff bekommt.  Zwischen den Maulwurfshügeln lagen noch die alten Blätter und Äste. Da habe ich mich gefragt "Welcher Baum ist es überhaupt?"

Die Blätter erinnerten mich an eine Pappel, aber es gibt mehrere Arten. Welche ist es? "Vermutlich eine Schwarzpappel" überlegte ich mir und plötzlich flog direkt vor meiner Nase ein Zitronenfalter! Der erste in diesem Jahr, den ich gesehen habe. Was für eine tolle gelbe Farbe!

April 2022

Meinen Baum habe ich schon lange nicht gesehen und dachte mir "Es gibt bestimmt etwas Neues zu entdecken, dort ist immer viel los."

Tatsächlich. Die Narzissen zeigten sich in voller Schönheit und die Nilgans hat schon eine Familie gegründet. Die Nilgänse sind meistens die ersten, die Nachwuchs bekommen, besonders in milden Jahren. 

Und mein Lieblingsbaum hatte schon die ersten Kätzchen. Also doch eine Pappel! Am Baumfuß blühte ganz gemütlich der blaue Gundermann, umgarnt von wilden Hummeln. Ich beugte mich nieder, um sie zu beobachten und entdeckte neben den Wurzeln mehrere Köcherfliegen. Diese filigranen Flügel haben mich total fasziniert! Sie erinnerten mich irgendwie an die Fenster einer gotischen Kathedrale. 

Die Natur ist die beste Designerin, die man sich vorstellen kann! Eine einfache Köcherfliege hat Flügel, die im Sonnenschein, wie ein Mosaikglas glänzen. Alles ist so präzise kreiert, dass die Fliege fliegen kann. Die Flügel sind nicht zu leicht und nicht zu schwer, nicht zu lang, nicht zu kurz, sondern genau richtig für einen Flug.

Das Design der Natur ist nur ein Teil ihrer unerschöpflichen Genialität. In jeder Kreatur ist alles genau durchdacht: Ergonomie, Konstruktion, Funktionalität, Form, Farbe, auch Duft.  

Juni 2022

Heute lag der weiße "Schnee" auf dem Boden - die Blütezeit ist vorbei, alle Pappel-Flusen vom Winde verweht. Und auf dem kleinen See war ganz viel Betrieb. Zwei Schildkröten, die ich hier noch nie gesehen habe; Bisamratten mit vielen Gänsen, Enten und Wasserhühnern. Das Bild wechselte sich ständig und erzählte kleine Geschichten. Alle Tiere waren ziemlich aktiv, sogar die Schildkröten, die sonst wie versteinert da sitzen. Eine unendliche Kommunikation zwischen verschiedenen Tierarten, die alle an einem Ort gleichzeitig waren und diesen friedlichen See belebt haben. 

Als ich versucht habe, das bunte Treiben auf dem Wasser zu fotografieren, huschte direkt vor meiner Linse eine riesengroße Libelle. Sie hatte so viele Punkte auf den Flügeln, dass ich mich gefragt habe - WO sind ihre Augen?

Auf dem Weg nach Hause kam mir ein schöner Gedanke - ich habe nicht nur tolle Bilder mitgenommen, sondern auch eine gute Laune, die mir diese Tiere vermittelt haben.

Oktober 2022

An manchen Tagen hat man echt das Gefühl - alles läuft schief. Déjà-vu... So war das auch an diesem Tag, meine Laune landete im Keller und das geht bei mir gar nicht. Ich musste etwas dagegen unternehmen. Also bin ich zu meinem Freund Baum gegangen, in der Hoffnung, etwas Schönes zu erleben. Bisher hat das immer gut geklappt.

Schon von Anfang an hat mich die Rinde des Baumes fasziniert. Die Bewegung der langen Rillen, die Farben, die Strukturen, auch die Haptik. So stand ich da und betrachtete diese ausdrucksstarke Baumhaut. Dabei entdeckte ich die bunten Flechten. Die Farbpalette ist unglaublich! Und nicht nur das, sondern auch das Leben in Symbiose mit verschiedenen Organismen. Sie sind in der Lage, Stickstoff und Kohlendioxid aus der Luft aufzunehmen. Also reinigen die Flechten die Luft und binden CO2. Diese winzigen Lebensgemeinschaften zwischen Algen und Pilzen spielen eine wichtige Rolle im ökologischen Kreislauf der Natur.

In dem Moment, als ich die Flechten genau beobachtet habe, landete etwas auf der Rinde vor meinen Augen. Eine Schnake! So nah habe ich dieses Insekt noch nie gesehen. Wie leben sie überhaupt? Das hat mich nie interessiert, aber jetzt habe ich etwas entdeckt, dass mich zum Denken angeregt hat. Diese zierliche Beschaffenheit, riesenlange Beine, der unproportionale Körper - eine super Konstruktion, die Fliegen und ohne Unfälle landen kann! Dann spielt auch die Schönheit überhaupt keine Rolle mehr - jeder Körperteil hat einen Sinn.

Ein paar Schritte weiter wartete auf mich die nächste Überraschung - eine seltsame grüne Spinne mit einer Mücke in den "Krallen". Sie sah aus wie Krebs, so etwas habe ich noch nie zuvor gesehen. Erst zu Hause habe ich erfahren, das war eine Grüne Krabbenspinne. Ich fragte mich, wie sie ihre Beute überhaupt fangen könnte? Diese Spinnenart baut nämlich keine Netze... 

Der Tag hatte mehrere Überraschungen für mich. Ich war noch mit der grünen Spinne beschäftigt, als ich das laute Kreischen über mir hörte - Kraniche! Mittlerweile haben sie die Route geändert und fliegen hier jedes Jahr vorbei. Es war so schön zu beobachten, wie sie ihre Formation gerade vor meinen Augen geändert haben. Eine großartige Choreographie! 

Ein Jahr - ein Baum - ein Leben...

Sonntag, 30. Oktober 2022

Ein Baum - ein Leben: Augen auf!

Eine Blogreihe
 
An manchen Tagen hat man echt das Gefühl - alles läuft schief... So war das auch an diesem Tag, meine Laune landete im Keller und das geht bei mir gar nicht. Ich musste etwas dagegen unternehmen. Also bin ich zu meinem Freund Baum gegangen, in der Hoffnung etwas Schönes zu erleben. Bisher hat das immer gut geklappt.
Schon von Anfang an hat mich die Rinde des Baumes fasziniert. Die langen Rillen, die Farben, die Strukturen, da kann ich mich einfach nicht sattsehen. So stand ich da und betrachtete diese ausdrücksstarke Baumhaut. Dabei entdeckte ich die bunten Flechten. Die Farbpalette ist unglaublich! Und nicht nur das, sondern auch das Leben in Symbiose mit verschiedenen Organismen. Sie sind in der Lage Stickstoff und Kohlendioxid aus der Luft aufzunehmen. Also reinigen die Flechten die Luft und binden CO2. Diese winzigen Lebensgemeinschaften zwischen Algen und Pilzen spielen eine wichtige Rolle im ökologischen Kreislauf der Natur.
In dem Moment, als ich das Bild machte, landete etwas vor meiner Nase. Eine Schnake! So nah habe ich dieses Insekt noch nie beobachtet. Wer beobachtet schon gerne Schnaken? 
Wie leben sie überhaupt? Das hat mich nie interessiert, aber jetzt habe ich etwas entdeckt, dass mich zum Denken angeregt hat. Diese zierliche Beschaffenheit und die Flugfähigkeit trotz unproportionalen Körperaufbaus finde ich genial. 

Das war aber noch nicht alles. Ein paar Schritte von meiner Lieblingspappel entfernt, wartete auf mich die nächste Überraschung - eine seltsame Spinne.
Sie sah aus wie ein Krebs, so etwas habe ich noch nie zuvor gesehen. Erst zu Hause habe ich erfahren, was das ist - die Grüne Krabbenspinne. Ich frage mich, wie sie ihre "Speise" gefangen hat? Diese Spinnenart baut nämlich keine Netze... 
 
Faszinierend, aber auch noch nicht alles!

Dieser Tag hatte mehrere interessante Überraschungen für mich. Ich war noch mit der grünen Spinne beschäftigt, als ich das laute Kreischen über mir hörte - Kraniche!
Mittlerweile fliegen sie hier jedes Jahr vorbei und trotzdem ist es jedesmal ein unglaubliches Schauspiel für mich. Es war so schön zu beobachten, wie sie ihre Formation gerade vor meinen Augen geändert haben. Eine großartige Choreographie! 

Auf dem Weg nach Hause waren alle Sorgen vergessen. Wenn ich meinen Tag mit einzigartigen Momenten füllen kann, fühle ich mich einfach glücklich...

Dienstag, 2. August 2022

Wer bestäubt meine Fuchsien?

Insektensterben ist ein verbreitetes und aktuelles Thema. Viele bekannten Blumen werden angepriesen, die anderen abgetan. So lese ich "Geranien und Fuchsien z. B. sind für die Insekten wertlos."  
 
Dazu erzähle ich meine kleine Geschichte.
 
Mein Balkon war lange Zeit einfach nur seelenlos, d.h. ohne Pflanzen. Da ist zwar reichlich Platz für Blumen, aber die Ausrichtung ist etwas ungünstig. In diesem Jahr habe ich beschlossen, ein Stück von meinem Garten auf den Balkon zu bringen. Nach der Bienenweide im Hochbeet, wilder Insektenwiese und dem Rasengarten ist es ein weiterer Beitrag von mir für die Natur. 
 
Meine Lieblingsbalkonpflanze ist die altbekannte Fuchsie. Nicht nur die Geschichte ihrer Entdeckung finde ich faszinierend, sondern auch die Pflanze selbst. Die ungewöhnliche Form der Blüten und vor allem die vielfältigen Farben haben etwas Märchenhaftes in sich. Also habe ich meinen Balkon auch mit Fuchsien belebt und stellte kurze Zeit später fest, sie tragen viele Beeren. Sie schmecken zwar nach nichts, aber es sind so viele, dass ich daraus Marmelade kochen könnte. 
 
WER bestäubt bitte meine Fuchsien?
Sie sind doch für Insekten wertlos...
 
Seit zwei Monaten beobachte ich auf dem Balkon eine "alleinstehende" Wespe. Jedes Mal, wenn sie mich sieht, kommt sie mich zu begrüßen.  Dabei verhält sie sich ganz ruhig, einfach nur neugierig. Das ist mittlerweile ganz normal geworden, ich betrachte sie als meine nette Mitbewohnerin und finde sie toll. Sie zu beobachten ist besser als jedes Fernsehprogramm! Schon mehrmals versuchte ich, ein Bild von ihr zu machen. Aber wie bei allen Insekten ist das nicht einfach.
 
Sie lebt irgendwo im Topf der Zwergheidelbeere, die auch auf dem Balkon steht und ich wollte natürlich wissen, wovon sie sich ernährt, ob sie auch an meine Blumen geht. Irgendetwas muss sie doch "fressen".

Sie hat mich ziemlich überrascht - genau wie ich liebt sie Fuchsien! Meine nette Mitbewohnerin bestäubt sie sehr-sehr gerne und ist auch sehr fleißig dabei
Zum Glück sind mir doch ein paar Bilder gelungen, zwar nicht besonders gut, aber die schwarzen Streifen am Hinterleib sind deutlich zu erkennen. Um diese Wespenart zu bestimmen, habe ich mich auf der super informativen Seite "Aktion-Wespenschutz" umgesehen. Die Beschreibung der Sächsischen Wespe passt genau zu meiner Balkon-Mitbewohnerin, nur lebt sie halt alleine. Vielleicht ist das ein Solitärinsekt, das weiß ich nicht.
 
Aber eins weiß ich ganz bestimmt:
Es lohnt sich, die Natur näher zu betrachten. Dabei entdeckt man oft ungewöhnliche Dinge und man kann sogar eine einzigartige Freundschaft mit  Wespen schließen.

Sonntag, 26. Juni 2022

Ein Baum - ein Leben

Eine Blogreihe
 
Nach wie vor glaube ich, das ist eine Schwarz-Pappel. So sah der Baum noch im Mai aus und man konnte schon erahnen, das es bald "schneien" wird.
Und heute lag der ganze "Schnee" auf dem Boden - die Blütezeit ist vorbei...
Um diesen Baum herum ist immer was los! Diesmal war ich von vielen Wassertieren überrascht, als ob sie sich extra verabredet haben. Es war sehr friedlich und harmonisch.
Auf diesem Foto sieht man noch kaum etwas und jetzt kommen die Details: Zwei Schildkröten, die ich hier noch nie gesehen habe; eine Bisamratte und einige Wasservögel. Das Bild wechsechlte sich ständig und erzählte kleine Geschichten.
Und jetzt von vorne!
Als ich mit Fotografieren beschäftigt war, landete neben mir eine riesengroße Liebelle. Ganz ehrlich - WO sind ihre Augen?
Auf dem Weg nach Hause kam mir ein schöner Gedanke - ich habe nicht nur tolle Bilder mitgenommen, sondern auch ein Stück Frieden, den diese Tiere mir geschenkt haben...

Sonntag, 10. April 2022

Ein Baum - ein Leben: Genialität der Natur

 Eine Blogreihe
 
Heute ist ein perfekter Tag für ausgedehnten Spaziergang. Meinen Baum habe ich schon lange nicht mehr gesehen und dachte mir, da gibt's bestimmt etwas Neues zu entdecken! Dort ist nämlich immer viel los.
Tatsächlich. Die Narzissen zeigten sich in voller Pracht und die schöne Gans hat schon eine Familie gegründet. Die Nilgänse bei uns in der Region sind die ersten, die Nachwuchs bekommen. In manchen Jahren sieht man die Kleinen schon im Februar.  
Und mein Lieblingsbaum fängt schon an zu blühen. Die kleinen Kätzchen wollen hoch hinaus. Also doch eine Pappel?...
Am Baumfuß blüht ganz gemütlich der Gundermann
(altbewährte Heilpflanze), von wilden Hummeln und Bienen sehr beliebt. Diese blaue Farbe finde ich wunderschön!
Ich stehe gerne an diesem großen Baum und genieße die Schönheit der Natur

Dabei dachte ich mir - die Natur ist die beste Designerin, die man sich vorstellen kann! Eine einfache Köcherfliege hat Flügel, die im Sonnenschein, wie das glänzende Mosaikglas aussehen. Diese Flügel sind so genau kreiert, dass die Fliege fliegen kann. Sie sind nicht zu leicht oder zu schwer, nicht zu lang, nicht zu kurz, sondern genau richtig für einen Flug.
Das Design der Natur ist nur ein Teil ihrer unendlichen Genialität. In jeder Kreatur ist alles genau durchdacht: Ergonomie, Konstruktion, Funktionalität, Form, Farbe, sogar Geruch, ganz zu schweigen von Schönheit.   

Auch die Natur selbst ergibt einen Sinn - alles dreht sich nur ums LEBEN! Ein  Kreislauf, in dem jedes Geschöpf für ein weiteres Leben sorgt.

Dienstag, 1. März 2022

Ein Baum - ein Leben

Eine Blogreihe, die sicherlich viel Spaß machen wird.
 
Die Maulwurfhügel, die ich letztens vor dem Baum entdeckt habe, sind mehr geworden. Also sind die Maulwürfe auch in kalten Tagen aktiv. Ich wusste gar nicht, dass sie gar keinen Winterschlaf haben. Sie gehen einfach tiefer unter die Erde und suchen dort nach Nahrung. Wenn man sich intensiv mit Natur beschäftigt, staunt man immer wieder, wie faszinierend ihre Lebewesen sind. 
 
Das Maulwurfleben ist einzigartig und voller Wunder. Allein das, dass er unter der Erde so lange aushalten kann, ist schon phänomenal. Mutter Natur hat ihn mit allem ausgerüstet, damit er keine Probleme mit Sauerstoff bekommt.  
 
Zwischen den Maulwurfhügel lagen noch alte Blätter und Äste. Da habe ich mich gefragt, welcher Baum ist es überhaupt? 
Diese Blätter erinnern mich an eine Pappel, aber es gibt mehrere Arten. Welche ist es? Ich vermute mal eine Schwarzpappel. Im Frühjahr weiß ich mehr.
 
Und heute habe ich schon den ersten Zitronenfalter gesehen.  

Samstag, 22. Januar 2022

Ein Baum - ein Leben: Unsere Bekanntschaft

Das ist eine Blogreihe, die sicherlich viel Spaß machen wird.
 
An einem trostlosen Herbsttag passte einfach alles zusammen: viel Stress, komisches Wetter und schlechte Laune. Um mich abzureagieren, bin ich nach Hause durch den Park gelaufen. Ich hatte das Gefühl gleich zu explodieren und lief im schnellen Tempo. Meine Füße bewegten sich automatisch. Ich war voll in meinen trüben Gedanken vertieft, als ich plötzlich vor einem Baum stand. Keine Ahnung, wie das passierte. Dieser Baum war abseits von gewohntem Weg, direkt am kleinen malerischen See.

Ich sah den dicken dunkelbraunen Baumstamm vor meinen Augen, bunte Blätter in schönsten Farben und auf einmal wollte ich gar nicht weiterlaufen...
 
Die Ruhe, die von diesem Riesen ausging, hat meine Gedanken in eine andere Richtung gebracht. Ich lehnte mich mit dem Rücken an den Baum an und schaute in den Himmel. Kleine weißen Wolken bewegten sich ganz langsam und widerspiegelten sich im stillen Wasser. Es war so friedlich.
 
Ich war aber nicht alleine da. Eine neugierige Nilgans kam auf mich zu und schaute mich so an, als ob sie fragen wollte "Was geht ab, äh?"
Die Zeit hat kurz angehalten und schenkte mir ein Lächeln. Es war einfach schön, da zu sein und diesen Augenblick der Stille zu genießen. Danach fühlte ich mich deutlich besser! Und abends stellte ich fest, dieser Baum lässt mich nicht mehr los. Die Erinnerung an den schönen Moment der Ruhe heiterte mich auf. Ich wollte diesen Baum irgendwann mal wieder besuchen.

Vor kurzem war ich wieder dort im Park und habe mich gefreut, meinen Baumfreund zu sehen. Jetzt steht er ohne seine Blätterpracht. Umso besser kommt seine beeindruckende Größe zur Geltung.  
Diesmal hat er eine Gesellschaft von fleißigen Maulwürfen bekommen. Sie wagten sogar ganz dicht unter seinen Wurzeln zu graben. Als ich das gesehen habe, dachte ich mir "Hier ist immer etwas los." Und so kam mir die Idee, diesen Baum durch das Jahr zu begleiten; auf die Geschichten, die er mir erzählt, zu lauschen; und das bunte Treiben drum herum zu beobachten.