"Minimalismus:
In der Mode ein dem
Purismus nahe stehender Stil, bei dem der strengen Konstruktion durch minimale
Effekte das Besondere gegeben wird.
Purismus
(von lat. purus, „rein“):
In der Mode strebt
der Purismus einen einfachen, dem Körper leicht angepassten Schnitt an und
lässt keine Verzierung oder Dekoration gelten, was eine Ablenkung vom
Wesentlichen, des Authentischen, bedeutet. Die Grenze zum Minimalismus ist
fließend."
Reclams „Mode- und Kostümlexikon“ von Ingrid Loschek.
Eigentlich ganz einfach zu verstehen: Man reduziert alles
auf das Wesentliche.
Dieses Verständnis hat mir die Arbeit erleichtert, danach
konnte ich dieses ungeliebte Thema bewältigen und zum guten Schluss bringen. Es
war abgehakt! Puhhh…
Das dachte ich damals. Dieses Thema war aber wieder in
meinen Fokus gerückt und diesmal hat es mich nicht so hart getroffen – im
Gegenteil, ich war reif.
Als ich meinen Schreck vom Palmöl überwunden habe,
wollte ich handeln und das hat eine Kettenreaktion in mir ausgelöst. Auf einmal
kamen alle Themen auf mich zu, die mich schon lange beschäftigt haben. Alles
drehte sich um eins – das bewusste Leben: Konsumverhalten, Plastikmüll,
bedenkliche Inhaltstoffe und daraus folgend auch Selbstwertgefühl.
Ich war total überfordert: So viele Themen, die wichtig
sind und mit Fokussieren war nichts! Es ging einfach nicht. Fragen über Fragen.
Was tun?
Wo fange ich an?
Die Hilfe kam von alleine, ein Stück Seife ohne
schädliche Inhaltsstoffe, verpackt in ein einfaches Papier - Die Reduktion auf
das Wesentliche!
Kein Mikroplastik, kein unnötiger Abfall, kein Palmöl.
Dafür aber viel Pflege und zusätzlich ein gutes Gewissen. Ab jetzt wollte ich
bewusst den Plastikmüll vermeiden. Das geschah natürlich nicht an einem Tag.
Die grundlegenden Umstellungen im Leben dauern gewisse Zeit, aber sie bringen
Früchte und erschließen neue Wege.
Mein neuer Weg führte ganz einfach durch die Natur, die
im Zentrum meines Lebens stand und steht. Eines Tages ging ich nach der Arbeit
durch den Park in Wetschewell und ärgerte mich schwarz wegen Müll auf dem
Wegesrand. Plötzlich fragte ich mich: Wieso warte ich auf jemanden, der für
mich etwas tut? Das kann ich doch selbst! Und beim nächsten Mal war ich mit
einem Müllbeutel und Putzhandschuhen bewaffnet. So war mein eigenes Projekt
geboren – Mach Natur sauber. Ein Projekt für die Umwelt unter der Devise: Die Natur ist es wert, in Liebe gepflegt
zu werden, weil wir ein Teil davon sind!
Wie immer am Anfang war es schwierig, sich auf das Wesentliche zu
fokussieren. In meinem Haushalt ging es ab jetzt um die Reduktion. Keine
Produkte mehr mit Palmöl und so wenig wie möglich Plastikmüll. Und draußen in
der Natur sammelte ich Müll. Dabei musste ich mein Verhalten vielfach ändern
und habe daraus viel gelernt.
Auch mit Seife musste ich lernen. Meine Haare sträubten sich dagegen.
Klar, sie waren an alles andere gewohnt, als an die einfache Pflege. Ich hatte
immer 2-3 verschiedene Shampoos. Plus Haarwasser, Conditioner, Haarmasken und mein
besonders Merkmal war auf die Stylingprodukte gerichtet. Aber als ich auf die
Inhaltsstoffe geschaut habe, bekam ich wieder einen Schock. Nicht nur Müll in
meinem eigenen Haushalt, auch die Wasserverschmutzung im großen Stil.
Brauche ich das? - Definitiv nicht!
In diese Seifen von Aleppo habe ich mich sofort verliebt.
Mein Lieblingsprodukt von Zhenobya ist…
???
Tada - Haarwaschseife mit 7 Ölen und Propolis!
Ich habe drei Anläufe mit Pausen dazwischen gebraucht bis meine Haare
endlich glücklich waren. Und nicht nur die Haare, auch die Kopfhaut und ich.
Mittlerweile mache ich mir mein Shampoo selbst, indem ich die
Haarwaschseife verflüssige. Danach kommt saure Rinse (Spülung mit Apfelessig)
und sonst nichts. Im Jahr brauche ich drei Seifenstücke dafür. Meine Haare sind
gesund und glänzen, meine Kopfhaut ist zufrieden und macht mir keine Probleme
mehr. Es gibt keinen Plastikmüll, nur Papier und Glasflasche vom Apfelessig. Für
mein Shampoo benutze ich einen Seifenspender, den ich immer wieder nachfülle.
Genau das Gleiche gilt für meine Waschseife. Erst verflüssigen, dann
genießen. Für Hände benutze ich aber gerne Seifenstücke. Bei
Zhenobya gibt es tolle Duftrichtungen, z. B. Jasmin oder Damaszener Rose. Und
aus einfacher Olivenseife kann man selbst tolle Duftseifen machen. Das Prinzip
ist einfach: Zuerst verflüssigen, dann ein paar Tropfen ätherisches Öl (z. B.
Lavendel) zufügen – fertig! Aus Olivenseife und Natron mache ich außerdem noch Geschirrspüler.
Auch hier gilt Minimalismus mit seiner Reduktion auf das Wesentliche – pflegend
sauber machen ohne unnötige Inhaltsstoffe und Abfall.
Man sagt doch so schön – Man sieht sich immer zweimal im Leben.
Also hat mich Minimalismus doch noch bekehrt und zeigte mir einen
einfachen Weg, um glücklich und zufrieden mit sich selbst und der Umwelt zu
sein. Ich hatte meine ersten Erfolge, machte
meine erste Schritte, noch wage, aber mit viel Elan.
Nach und nach veränderte sich auch mein Verständnis für eigenes
Konsumverhalten. Reduktion war ausschlaggebend. Ich beschäftigte mich mit
Inhaltsstoffen, Nachhaltigkeit und versuchte bei mir zu bleiben, viele
Werbeparolen funktionierten gar nicht mehr. Schokolade hat mich nicht mehr
interessiert, auch die ganze Pflegeabteilung verlor ihren Reiz. Ich mistete in
meinen Schränken aus und befreite mich von vielen Sachen, auch im Kopf. Das machte mich offener für neue Themen.
Das Wichtigste, was mit mir passierte -
ich wurde aktiv, nicht nur für mich selbst, sondern auch für etwas Großes.
Ich habe beschlossen, das ganze Jahr hindurch bei jeder Möglichkeit den Müll in
der Natur zu sammeln. Das war nicht nur eine Herausforderung, auch eine tolle
Erfahrung in meinem Leben!
Und das Schönste – auf einmal fühlte ich mich frei!
Die Blogreihe geht weiter.