Das war ein Mammut-Projekt mit unheimlich viel Arbeit, eigentlich wie jede Patchworkdecke. Dieses Projekt vereint alles in sich: Upcycling, Einfallsreichtum, Kreativität, Geschick, Können, Handwerk, Geduld und auch einen Teil meines Lebens.
Angefangen habe ich noch im November 2016 - ein mittelgroßer Quilt für die Wand. Das Hauptelement sollte ein Haus sein, es war gar nicht so kompliziert. Das Mittelstück habe ich sehr schnell fertiggestellt.
Dann kam aber ein "Baustopp" mit meinem Haus, das Leben bestimmte es anders. Zwei Jahre später versuchte ich mein Projekt wieder zu beleben und schon wieder ging es nicht weiter. So wollte das Schicksal...
Dann kam aber ein "Baustopp" mit meinem Haus, das Leben bestimmte es anders. Zwei Jahre später versuchte ich mein Projekt wieder zu beleben und schon wieder ging es nicht weiter. So wollte das Schicksal...
In diesem Jahr 2022 habe ich sehr viele Bastel- und Nähsachen gestiftet, damit auch Kinder damit Spaß haben können. Mit meinen Hobbymärkten ist schon lange Schluss und so viel Material kann ich nicht verarbeiten, also habe ich alles fleißig aussortiert und dabei fiel mir mein Haus wieder in die Hände.
Die Zeit ist gekommen, das Unvollendete zu vollenden. Aus der Anfangsidee mit dem Quilt wurde etwas anderes - eine Patchworkdecke für die kalte Jahreszeit. Für eine normale Decke braucht man viel mehr Stoff als für einen mittelgroßen Quilt. So viel Stoff und Vlies hatte ich nicht. Also musste ich mir etwas einfallen lassen. Irgendwo in der Kiste in meinem Nähschrank fand ich genug Vliesreste dafür.
Und ein ausrangierter Bettbezug aus Damaststoff meldete sich freiwillig für mein engagiertes Projekt. Die wunderschöne Purpurfarbe passte perfekt zu meinem Blumenstoff, den ich für den Rand vorgesehen habe. Auf einmal passte alles!
Und ein ausrangierter Bettbezug aus Damaststoff meldete sich freiwillig für mein engagiertes Projekt. Die wunderschöne Purpurfarbe passte perfekt zu meinem Blumenstoff, den ich für den Rand vorgesehen habe. Auf einmal passte alles!
So eine große Patchworkdecke 135x200 cm habe ich noch nie gemacht! Die Vliesstreifen musste ich auf die Deckenwand (von eigentlichem Bettbezug) von innen kleben, dann wenden. Danach habe ich das Ganze per Hand gequiltet, damit die Lagen zusammenbleiben und nicht verrutschen. Als nächstes kam das Hausmotiv ins Spiel und zum Schluss der Ausenrand. Die Briefecken musste ich per Hand vernähen, weil meine Nähmaschine gestreikt hat. Sie war sehr fleißig, aber auch sie ist an ihre Grenzen gestoßen, genauso wie ich. Manchmal war ich echt verzweifelt - so viel Stoff und so dick! Mein Nähtisch ist gar nicht dafür geeignet, also musste ich mir wieder etwas einfallen lassen und stellte einfach einen Stuhl daneben, wo ich die Decke ablegen konnte.
Aber die ganze Mühe hat sich gelohnt - meine neue Patchworkdecke ist leicht und schön warm. Ich liebe die Farben und auch die Geschichte, die dahinter steckt. Solche Geschichten kann nur das Leben selbst schreiben...