Mittwoch, 27. September 2023

Urweltmammutbaum

In meinem Lieblingspark entdeckte ich ein paar abgebrochene Äste vom Urweltmammutbaum, sie lagen  auf dem Boden direkt am Wegesrand. Die Wiese war voll mit grünen Zapfen, da kann ich nicht einfach so vorbeigehen! Zusammen mit einem Stück Rinde landeten auch Zapfen in meinem Rücksack. Die rote Farbe der Rinde ist ein schöner Kontrast zum Grün der Zapfen.
Zu Hause habe ich daraus eine Dekobox mit Kerze gezaubert - schlicht und natürlich.
Am nächsten Tag erwartete mich eine Überraschung - auf der Fensterbank saß und glitzerte mir entgegen ein winzig-kleines Insekt, das ich gar nicht kannte.
Meine Recherchen im Netz haben mich weitergeführt - eine Erzwespe (Ormyrus nitidulus), dazu noch eine seltene Art. Diese smaragd-türkis-blauen Farben sind so unglaublich schön! Und die roten Augen. Ein Insekt nur 5 mm groß ist bunt wie ein Gemälde - sehr beeindruckend.

Freitag, 22. September 2023

Lavendelkissen

Kreuzstickerei + Stickerei mit Seidenbändchen, mit kleinen Perlen verziert. 
Größe 25 x 30 cm und es riecht!!!
Gefüllt mit Lavendel aus eigenem Garten...

Freitag, 8. September 2023

Neophyten lassen grüßen! (2)

Der Sommerflieder (Buddleja davidii) hat vielerorts einen schlechten Ruf, weil er zu den invasiven Neophyten gehört. Wieso verkauft man dann diese Pflanze? Offensichtlich stehen die kommerziellen Interessen über dem Naturschutz.
 
In meinem Garten wächst eine Zwergsorte Hot Raspberry, die ich zu einem Stammbäumchen getrimmt habe. Hier sind die Insekten, die ich auf diesem Strauch gesichtet habe, allein in diesem Jahr:
  • Schmetterlinge - Taubenschwänzchen, Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Admiral, C-Falter, Zitronenfalter, Kohlweißling, Schwalbenschwanz.
  • Verschiedene Hummelarten.
  • Fliegen, u.a. Schlammbiene.
  • Haufenweise Stinkkäfer - sie lieben diesen Sommerflieder! 
  • Auch Nachtfalter.
 
Jeden Abend beobachte ich die Fledermäuse und sie werden bekanntlich von nachtaktiven Insekten angelockt. Diese lautlosen Luftvirtuosen sind einzigartig, sie zu beobachten ist jedesmal eine Freude für mich. Alle Fledermäuse sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. In Deutschland gibt es 25 Arten. 
 
Klimawandel mit neuen Wetterbedingungen ist real. Wir müssen lernen, damit umzugehen und zwar nicht morgen, sondern jetzt! Buddleja-Arten (nur als Beispiel) profitieren von diesem Wetter. Warum nicht mit anderen Pflanzen kombinieren und daraus einen Nutzen ziehen? In meinem Garten habe ich mehrere Bereiche angelegt, wo die Wildkräuter ungehindert wachsen dürfen. Ich achte darauf, dass die Pflanzen in Blumenbeeten nektar-, pollenreich und einfach gefüllt sind. So haben Bienen und Co. eine Vielfalt am Nahrungsangebot. Auch für die Raupen ist gesorgt: Eine Brennesel-Ecke habe ich auch und ein Teil der Rasenfläche wird nicht mehr gemäht. Im Herbst/Winter bleiben die Blätter auf der Erde liegen. Alle Halme und Stängel bleiben vor Ort als Unterschlupf und Schutz vor Kälte. Und wo viele Insekten leben, sind bekanntlich auch viele Vögel. So schließt sich der Kreis.

Donnerstag, 7. September 2023

Neophyten lassen grüßen! (1)

"Heute haben wir einen Vortrag zum aktuellen Thema Neophyten. Ich hoffe, ihr seid sehr gespannt! Eine Frage vorab - wer weiß, was das ist?"

"Sind die Neophyten mit Nymphen verwandt?"

"Junger Mann, ich glaube sie sind hier falsch. Das Einzige, was diese zwei Begriffe verbindet ist die griechische Sprache... Ich gebe euch einen Tipp, es geht um die Pflanzen... Also weiß keiner? Ok, dann fangen wir direkt an. Herr Google, was haben Ihre Recherchen ergeben?"

"Nun ja, wie schon erwähnt, das ist ein aktuelles Thema und im Internet gibt es unzählige Beiträge dazu. Neophyten sind sozusagen die Fremdlinge bei uns in Deutschland und gehören nicht zu unserer heimischen Natur. Meine Zusammenfassung:

Als Neophyten ("Neu-Pflanzen") bezeichnet man Pflanzenarten, die nicht von Natur aus in Europa heimisch sind, d.h. gebietsfremd. Sie gelangten als Samen oder Pflanzen nach Mitteleuropa und konnten sich aufgrund geeigneter Umweltbedingungen in der freien Natur ansiedeln und ausbreiten.

Der Klimawandel begünstigt Ausbreitung gebietsfremder Pflanzenarten. Die meisten Neophyten  sind in städtischen Ballungsräumen und großen Flusstälern verbreitet. Durch den Klimawandel und den erwarteten Temperaturanstieg werden sich Neophyten zukünftig weiter ausbreiten. Zum Schutz vor unerwünschten ökologischen Auswirkungen muss die Ausbreitung problematischer Arten konsequent verhindert werden.

Probleme, die durch Neophyten auftreten:
- Gefährdung der Gesundheit (Allergien, Giftstoffe für Menschen und Tiere)
- Verdrängung einheimischer Arten, somit Rückgang der Biodiversität
- Wirtschaftliche Schäden, z. B. durch beschädigte Bauten, Ertragseinbußen oder Mehraufwände in der Land- und Forstwirtschaft."

"Vielen Dank, Herr Google. Unsere erfahrene Gartenkollegin erzählt uns weiter. Bitteschön!"

"Das beste Beispiel für Neophyten ist der Sommerflieder (Buddleja). Wer kennt diese Pflanze? Das dachte ich mir, alle. Also, diese Buddleja ist ein invasiver Neophyt. Ich lese euch aus meinem Lieblingsbuch vor ("Jede Blüte zählt!" S. 52):

  • Zwar finden sich Schmetterlinge an den Blütenrispen ein, doch es sind fast immer das Tagepfauenauge oder der kleine Fuchs - die beiden bei uns mit Abstandhäufigsten Schmetterlingsarten. ...
  • Als Nahrungspflanze für Schmetterlingsraupen sowie für andere Insektenlarven spielt Buddleja jedoch keine Rolle. ...
  • Buddleja zählt zu den sogenannten invasiven Neophyten, also zu den bei uns neuen Arten, die sich massiv ausbreiten - auch außerhalb der Gärten und Brachflächen. Ein einziger Strauch kann bis zu 3 Millionen Samen bilden - entsprechend rasch erobert er immer mehr neues Terrain. Die wuchsfreudige Pflanze verdrängt auf diesen Flächen heimische, ökologisch wertvolle Pflanzenarten, die nun als Futterpflanzen für Raupen heute selten gewordener Schmetterlinge sowie für viele andere Insekten, Vögel, Kleinsäuger und andere heimische Wildtiere fehlen. In der Schweiz steht der Schmetterlingsflieder deshalb auf der schwarzen Liste unerwünschter Neophyten.

Das ist doch heftig oder. Diese Neophyten stellen gewissermaßen eine Bedrohung für unsere Umwelt dar!"

"Sehr beeindruckend... Gibt es Fragen?"

"Ja! Wenn ich so nachdenke: Invasive Verbreitung, überall Probleme, viele Schäden, Bedrohung für die Umwelt. Gehört Homo Sapiens auch zu diesen Neophyten???"