Ich erinnere mich an einen wunderschönen Tag in
Belvoir (Doubs, Frankreich). Die winzig kleine Gemeinde, die ein Dorf bildet,
liegt zu Füßen von dem mittelalterlichen Schloss von Belvoir. Diese Gegend ist geprägt
von malerischen Waldstreifen, grünen Hügeln und wilden Wiesen. Da gibt es keine
Zeit mehr. Sie ist stehen geblieben, oder es hat sie einfach nie gegeben. Die
Geräuschkulisse, die das ganze Bild zum perfekten Erlebnis macht, ist erfüllt
von natürlichen Gesängen. Und genau das hat mich in meine Kindheit versetzt,
als ich einst im Sommer auf einer Wiese saß und genau die gleiche Musik im Gras
hörte. Damals dachte ich, das waren die kleinen Elfen. Auch in meinem Garten liebe ich diese helle,
vibrierende Melodie, die dem Menschenohr als Zirpen bekannt ist. Voriges Jahr
konnte ich ein tolles Projekt umsetzen – eine wilde Wiese für Insekten. Ich
staunte nicht schlecht als ich eines Tages eine riesige Heuschrecke auf meinen
Blumen gesehen habe! So einem Riesenexemplar bin ich noch nie zuvor begegnet.
Die Heuschrecke sah nicht gerade elegant aus, bewegte sich aber sehr schnell
und sicher auf den dünnen Stängeln. Sie hatte schöne grüne Farbe und irgendwie
faszinierte sie mich…
Im schlauen Buch bekam das außergewöhnliche
Insekt auch den entsprechenden Namen: Das Grüne Heupferd. Zu meiner Freude war
das kein Blumenfresser, sondern ein Insektenjäger und ich musste erstaunt
feststellen, dass ich schon viele solche „Pferde“ auf meinen Blumen beobachtet
habe, nur viel kleiner – die Kinder von dem Riesen.
Die Faszination ging weiter. Ich habe nicht nur ein
tolles Insekt entdeckt, sondern auch den Sänger, der für meine Lieblingsmusik
verantwortlich war! Ab jetzt wusste ich, wer so wunderbar zirpen kann…
Diese Begegnung hat mir wieder gezeigt, wie
vielfältig und spannend unsere Natur ist. Auch in diesem Jahr plane ich
eine kleine Insektenwiese.
> Wenn wir uns mit Unbekanntem
beschäftigen und uns Zeit für neue Entdeckungen nehmen, werden wir reichlich
mit neuen Erfahrungen und Wissen belohnt!
> Wenn wir das kennen, was uns umgibt
und darin auch die unendliche Faszination erkennen, werden wir achtsamer.
> Und wenn wir achtsamer werden,
lernen wir das zu schätzen, was uns umgibt und möchten es erhalten.
So wird die Liebe zur Natur geweckt und
gleichzeitig auch der Wunsch, sie in ihrer Schönheit zu bewahren.
🌻🌺🌼🍀
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