Dienstag, 21. September 2021

Teil 5: Ein Stück Seife verändert mein Leben

 
Selbstwertschätzung
Die Motivation, das Leben weiter zu verändern, war da und trotz Fehlern, die zu jedem Lernprozess gehören, wollte ich unbedingt voranschreiten. Mein Leben bekam einen anderen Sinn und neue Ziele. Es ist kein Scherz - ich war ernsthaft bestrebt, den Blauen Planeten zu retten!
  
Ich liebe Düfte. Aromatherapie, Räuchern – alles meine Themen. Und natürlich auch die Parfüms, die ich damals gerne und bis zum Abwinken konsumierte. Ich war aktiv in einem bekannten Parfümforum und von kleinen Duftproben bekam ich nicht genug. Ach, wie schön das war, sich mit anderen über die verführerische Welt der Düfte zu unterhalten. Das war so eine Art Elite und ich gehörte dazu.
Voll verblendet schnupperte ich an tollen Duftproben immer weiter bis mir eines Tages alles zu viel wurde. Meine Nase war buchstäblich voll von den ganzen Gerüchen. Auch die überhebliche Art von den „Gleichgesinnten“ war nicht meins. Ich stellte plötzlich fest – mir fehlt etwas!

Mein Selbstwertgefühl war weg…

Das war keine schöne Entdeckung. Es fühlte sich gar nicht gut an. Parallel dazu entdeckte ich die natürlichen Seifen, die mich mit ihrer Einfachheit glücklich machten. Parfümforum interessierte mich nicht mehr.

Also machte ich meine Hausaufgaben zum Thema: Was ist Kaufsucht und warum habe ich das? Das war eine abenteuerliche Reise, die ich kurz auf Belletristica in einem Beitrag „Konsum und Kaufsucht“  verfasst habe. Diese Selbstreflektion ist mir schwer gefallen, aber sie brachte mich nach vorne.

Verflüssigen von Seifen und deren Wirkung auf meiner Haut hat mir viel Freude bereitet, ich war glücklich in meinem Zauberlabor. Etwas Gutes sich selbst zu tun ist eine tolle Sache. Das hat mich total ausgefüllt. Also kamen auch neue Ideen, zudem, dass ich auch gerne experimentiere und Handwerk liebe. Diese neue Welt war spannend und fühlte sich wunderbar an! Ab jetzt wollte ich mir etwas Gutes tun, aber nicht weil mir etwas fehlte, sondern weil ich mich wertschätze.

Selbstwertschätzung ist eine wichtige Sache in unserem Leben. Sie gibt uns die Richtung zum Handeln vor. Weil ich mich wertschätze, möchte ich mich bewusst mit Sachen umgeben, die wertvoll für mich sind. Dazu gehören auch die Inhaltsstoffe von Aleppo-Seife. Und weil ich gerne mit den Seifen experimentiert habe, kam eines Tages auch der Wunsch nach eigener Pflegekosmetik auf der Naturbasis.

Mit meiner Haut hatte ich schon oft Probleme und war immer auf der Suche nach der geeigneten Pflege. So wie bei den Haaren war mein Arsenal groß: Seren, Masken, Cremes, Peelings usw. Mein erster Versuch in der Naturkosmetik war die Lippenpflege. Das war so genial einfach, dass ich mich fragte, warum ich das bisher noch nicht versucht habe! Nach dem Lippenbalsam kamen auch Pflegemittel für Gesicht und Körper. Und auf einmal hörte meine Haut zu spinnen!!! Die Kombination von pflegenden Seifen und Naturkosmetik hat meiner Haut geholfen ins Gleichgewicht zu kommen.
Natürliche Ressourcen haben einen großen Stellenwert bei mir. Die Natur ist ein großartiger Schatz, den wir für uns und unsere Gesundheit nutzen können. Dafür bin ich sehr-sehr dankbar und in jeder selbst angerührten Naturpflege von mir steckt die Wertschätzung der Natur!

Als ich die ersten Schritte in der Naturkosmetik machte, ging es mir auch um die Düfte. Sheabutter hat Eigengeruch, der mir nicht gefiel und ich wollte das ändern. Meine Erfahrungen im Parfumforum haben mir einen großen Dienst erwiesen - ich kannte viele Duftstoffe und konnte sie gut unterscheiden. Nach den wohlriechenden Salben und Cremes fragte ich mich, wie macht man eigentlich ein Parfum?

Die Reise ging weiter: Zuerst Seifen, dann Naturkosmetik, danach Parfüms. Ich lernte wie man Mazerate und Tinkturen herstellt und fing einfach an, meine Düfte selbst zu mixen! Man nennt solche Düfte „Therapeutische Parfüms“. Meine Motivation war, etwas Schönes für sich selbst zu machen, ohne andere Menschen beeindrucken zu wollen. Das war ein tolles Gefühl festzustellen – ich brauche keine Bestätigung mehr von der Außenwelt, dass ich es wert bin. Das war eine Befreiung von der Kaufsucht.

Ich schaute nicht auf die anderen, sondern versuchte mich in meiner kleinen Welt zurechtzufinden und so geht es in meinem Leben weiter.

Denn, wer weiß es besser als ich, was mir persönlich gut tut? 

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