Samstag, 31. Juli 2021

Grüne Zukunft der Stadt: Teil 2

Einleitung - Urban Gardening und die grüne Zukunft der Stadt
Teil 1 - Wie sieht die Zukunft unserer Städte aus?
 
Dachbegrünung
 
Wie oft sehen wir ein Hausdach von oben?
 
Normalerweise selten. Auf der Hauptstrasse (Rheydt 41236), die in diesem Projekt eine wichtige Rolle spielt, stehen mehrere Häuser mit flachen Dächern. Und wenn es um die grüne Zukunft geht, dann bietet sich das an! Als ich mich mit diesem Thema beschäftigt habe, fragte ich mich, wie so ein Dach wohl aussehen kann. Ich erinnerte mich an so ein "nacktes" hässliches Dach, das ich fast jede Woche aus dem Fenster sehe. Das ist ein Dach vom Garagenhof.
Dieses Dach war für mich ein guter Anfang und weil die Natur meine Inspirationsquelle war und ist, ging es dann von alleine. Ich habe schon bepflanzte Dächer gesehen und finde sie toll! Im Gartenverein, wo ich einen Schrebergarten hatte, steht immer noch eine "Miniatur" davon 
Und am letzten Montag im Park von Schloss Dyck sah ich das. So eine schöne Idee auf dem Dach - Volltreffer!
 
Zum Schluss kam noch mein eigener Garten zur Hilfe, genau genommen der Steingarten. 
Und so hatte ich meine Dachbegrünung vor Augen! Ich musste nur noch die Zeichnungen machen, damit es realistisch aussieht. 

Warum finde ich Dachbegrünung gut?

- Zuerst denke ich an die Luft in der Stadt, wo nicht viel oder gar kein Grün ist. Pflanzen speichern Kohlendioxid und geben Sauerstoff ab. 
- Dann "bremesen" sie auch Feinstaub ab, außerdem schallt es nicht so stark, weil die Pflanzen eine schützende Decke bilden. 
- Im Sommer wird auch die Hitze "aufgefangen", weil die Blätter atmen und die Feuchtigkeit ausdünsten. So sinken die Temperaturen.
- Beim Regen sammelt sich das Wasser zwischen Pflanzen und überflutet nicht sofort das Dach. Die Drainage bildet sozusagen einen Puffer.
- Auch als Dämmung im Winter dient die grüne Bepflanzung gut.
- Viele Insekten finden Nahrung auf den Blüten.
- Wo Insekten sind, sind auch die Vögel und so bildet sich ein ökologisches System, das Menschen und Natur in einen Kreislauf bringt.

Ich habe mich für einen Steingarten auf dem Dach entschieden, weil man auf diese Weise verschiedene Bereiche schaffen kann. Das Regenwasser kann sich in den Mulden bilden, so kühlt sich das Dach ab. Das ist auch eine Quelle für die durstigen Insekten und Vögel. Die Pflanzen im Steingarten sind sehr genügsam, brauchen keine besondere Pflege und lieben Sonne, also kommen sie mit trockenen Perioden gut zurecht. Steine sind auch eine Mineralquelle. Auch Moos und Flechten sind für ein ökologisches Sytem ganz wichtig. Sie bilden sich auf den Steinen mit der Zeit und bringen neue Lebewesen ins Spiel. 

Natürlich kann das Gewicht eines Steingartens als negativ betrachtet werden. Ich gehe davon aus, dass die Dächer von Grosshäusern viel aushalten können. Sonst kann man ein Steingarten nur partiell integrieren. 

In meinem Projekt mit Dachbegrünung habe ich den naturnahen Garten mit Pflanzen gewählt, die auch bei uns zu finden sind. Solche wie Nelkenarten, Fetthennen aller Art, Quendel, verschiedene Gräser usw. 
In der Mitte ist ein Weg aus Rindenmulch mit großen Holzscheiben. Das Holz wird von kleinen Insekten als Unterschlupf benutzt. So sieht mein begrüntes Dach von oben aus
Das ist die Seitenansicht
Mit der Zeit wird alles zuwachsen und sich von alleine entwickeln. Und viel Pflege ist hier gar nicht nötig, die Natur wird das schon regeln. Hier werden sich Pflanzen, Moose, Flechten, Insekten, Vögel und andere Lebewesen wohl fühlen! Wir, Menschen, profitieren nur davon.
 
In meinem nächsten Teil geht es um die vertikale Bepflanzung.

Mittwoch, 28. Juli 2021

Schloss Dyck in Jüchen

Für die Besichtigung braucht man einen ganzen Tag! Dieses Schloss in Jüchen hat eine außergewöhnliche Geschichte, die noch im Mittelalter ihre Wurzel hat. Wenn man bedenkt, dass dieses majestätische Anwesen schon seit über 900 Jahren immer noch im Familienbesitz ist, dann kann man nur sagen "Hut ab!" Man sieht auch ganz deutlich, wie das Ganze gewachsen war. Verschiedene Baustile fügen sich zu einem wunderschönen Bild zusammen! Und der Park ist ein Traum, aus dem man gar nicht mehr erwachen will... Weitere Blogbeiträge zum Schloss sind hier
Wilde Natur überall
 Das ist der älteste Teil der Gesamtanlage, aus dem Mittelalter
und dieser Tulpenbaum hat mich mit seiner Größe total umgehauen! Er ist bestimmt schon ein paar hundert Jahre alt.

Sonntag, 25. Juli 2021

Spaziergang und süße Geschichte

Es war ein schöner Spaziergang durch den Ort, den ich sehr gut kenne. Zu meiner Überraschung habe ich ganz neue Sachen entdeckt, die ich wohl früher übersehen habe. Mein Augenmerk war heute besonders auf die "künstlerische Aussage" verschiedener Dinge gerichtet. Wie diese tolle Bank:
Die schwungvollen Linien finde ich super! Auch die Patina passt perfekt dazu.
Irgendwo am Straßenrand sah ich dieses "Zaungebilde" und war von der Farbkombination total fasziniert! Wahrscheinlich hat jemand einfach wild die Farben ausprobiert, aber für meine Augen - ein Fest!
Und zu diesem Baumstumpf, der mich mit seinen Schmetterlingen verblüfft hat, gibt es eine kleine Geschichte mit dem Rätsel, das ich heute endlich gelöst habe.
In diesem Winter am 19. Februar ging ich mal durch meine Lieblingsgegend spazieren und war entsetzt, folgende Szene zu beobachten.
 
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort und auch noch mit der Kamera! Die Tat: Ein alter Baum wurde gefällt. Der Tatort: Der Kreuzweiher in Odenkirchen. Irgendwann mal stehen da keine Bäume mehr. Und nicht nur dort…
 
In den letzten Jahren waren so viele Bäume in unserer Stadt gefällt wie noch nie zuvor! Sogar reihenweise in mehreren Parkanlagen. Als Laie kann ich das nicht nachvollziehen und manchmal kommt mir das wirklich seltsam vor, aber ich werde nicht gefragt und informiert schon gar nicht.
 
Für mich sah der Baum intakt aus. Das war ein Riese und es tat mir echt leid, dass er ohne scheinbaren Grund gefällt wurde. Ich versuchte mich zu erinnern, was das für ein Baum war, weil wir am Kreuzweiher tolle Bäume haben, die wirklich sehr alt sind. Ich konnte mich beim besten Willen nicht danach erinnern! Auch die Fotos im Internet haben mich nicht weiter gebracht. Und heute freute ich mich wie ein Kind - der Baum lebt weiter und seine Lebenskraft hat auch mein Rätsel gelöst. Das ist ein Silber-Ahorn Acer saccharinum! Und wie der schöne Name sagt, der Saft von diesem Silberahorn ist süß und wird auch gerne zum Ahornsirup verarbeitet. Eine kleine süße Geschichte...

Samstag, 24. Juli 2021

Grüne Zukunft der Stadt: Teil 1

In diesem Blogartikel war die Einleitung zum Thema, das mich sehr beschäftigt: 
 
Wie sieht die Zukunft unserer Städte aus? 

Viele Menschen haben eine Lieblingsstraße, die ihnen sehr am Herzen liegt, weil sie etwas damit verbinden. Für mich ist es die Hauptstraße mitten im Stadtteil Rheydt. Ich kenne sie noch als eine beliebte Geschäftsstraße, wo man sich gerne aufhielt. Die Läden waren schön gestaltet und gepflegt, es gab ein reiches Warenangebot. Man konnte in Ruhe einkaufen und anschließend im netten Cafe den Tag gemütlich ausklingen lassen. Diese Straße war ein bekannter Treffpunkt für viele Menschen, nicht nur für Einwohner. In der Karnevalszeit gab es mehrere Aktivitäten und im September fand dort auch Blumenkorso statt! Dieses Erreignis hat immer sehr viele Besucher (auch aus Ausland) angezogen. Wenn ich darüber nachdenke, wie es früher war, könnte ich nostalgisch werden und sagen "Das waren tolle Zeiten..."

Mit dieser Straße verbinde ich etwas Schönes und zwar die Schauzeit Rheydt. Im September 2015 war ich mit meinem Kunsthandwerk dabei. Damals war ich in einer kreativen Gruppe aus verschiedenen Künstler und Kunsthandwerker. Wir hatten eine einmalige Möglichkeit, einen Monat lang unsere Werke und Kreationen in einem leerstehenden Lokal in Rheydt auszustellen. Wir hatten Glück und bekamen das größte Lokal auf der Hauptstr. 35! Und genau zu dieser Zeit kam auch Blumensonntag mit seiner Blumenpracht - direkt vor unserer Tür. Die vier Wochen der Schauzeit waren für mich eine Bereicherung auf allen Ebenen und das verbinde ich mit der Hauptstraße.
 
Heute erinnert nichts mehr an die glorreiche Zeit meiner Lieblingsstraße. Als ich vor kurzem dort war, hat es mich hart getroffen. Die leeren Lokale, viel Müll in den Ecken und allgemeine Trostlosigkeit vermitteln keinen guten Eindruck. Im Gegenteil, man möchte gar nicht hingehen, wenn man nicht muss. 
Hier ist die querlaufende Harmoniestraße, die auch einen Einfluss auf die Hauptstraße hat
So machte ich mir meine Gedanken, was man tun könnte, damit diese Straße wieder mit Leben und Freude gefüllt wird und somit auch die Innenstadt Rheydt mehr Attraktivität bekommt. Kunst und Natur sind die Quellen meiner Inspiration. Also versuchte ich diese beiden Richtungen zu verbinden, natürlich auf meine Art. Ich bin keine Architektin und keine Landschaftsgärtnerin - ich bin einfach eine Bürgerin, die sich Gedanken über die Zukunft ihrer Stadt macht.
 
Die Zukunft unserer Städte ist auch vom Klimawandel abhängig, was wir wieder in diesem Jahr deutlich zum Spüren bekommen. Zum ersten Mal wurde ich mit dem überlaufenden Keller konfrontiert. Und auch mit dem starken Wetterwechsel habe ich so meine Probleme, es geht mir einfach tierisch aufs Gemüt. 
 
Hitze, Regen und Wind - das sind drei wichtigsten Faktoren, die den Klimawandel ausmachen und auch dieses Jahr besonders dominieren. In den letzten fünf Jahren fiel mir das ganz deutlich auf. Die Hitzeperioden z. B. beginnen immer früher und werden immer aggressiver, halten viel länger an. In einer Stadt mit wenig Grün führt das zu Überhitzung, darunter leiden die Menschen und die Umwelt.
 
Wir können den Klimawandel nicht mehr aufhalten.
Wir können schon bestehende Straßen nicht neu bauen. 
Wir können die Asphaltdecke nicht einfach so aufmachen und die Bäume zwischen Häuser pflanzen. 

Aber WIR KÖNNEN die Umstände noch etwas mildern, indem wir:
- mehr Grün in die Innenstädte bringen und sie auf diese Weise auch für uns selbst attraktiver machen!
- unsere Straßen sauber halten und pflegen!
- uns aktiver im Leben unserer Städte beteiligen!
 
Das sind nur ein paar Punkte, die ich genannt habe. In dieser Blogreihe versuche ich mein Projekt, das mir am Herzen liegt, zu erläutern.
Fortsetzung folgt.

Sonntag, 18. Juli 2021

Igelgeschichten - Teil 2

Gestern erlebte ich in meinem Garten eine außergewöhnliche Begegnung. Und heute war die Igelfamilie wieder da, direkt neben meiner Terrasse.
Diese abenteuerliche Bekanntschaft hat mich zum Nachdenken gebracht. Zuerst habe ich ganz klar realisiert:
- Ich besitze zwar diesen Garten, aber ich teile ihn mit allen anderen tierischen Naturgeschöpfen, so wie Eichhörnchen, Vögel, Igel, Mäuse, Schnecken, Eidechsen, Fröschen und unzähligen Insekten. Alle haben das Recht hier zu leben, ich darf keinen verbannen. Wir sind eine Gemeinschaft und nur so funktioniert das. Nur so bleibt die Natur im Gleichgewicht.

Und weil ich dieses Stück Erde auch mit Igel teile, möchte ich auch für deren Wohl sorgen. Also muss ich in gewissen Punkten umdenken. 

Kein Schneckenkorn mehr in meinem Garten! Ich möchte meine Mitbewohner nicht vergiften. Im Gegenteil, sie fressen Schnecken gern und werden sie schon im Schach halten. D.h. weniger Last für die Pflanzen und mehr Futter für Igel.

Was brauchen Igel, um glücklich zu sein?
Igel brauchen Versteckplätze, wo sie in Ruhe schlafen können und natürlich genug Futter. Eigentlich sind sie nachtaktiv, aber wie ich das erlebt habe, zeigen sie sich auch tagsüber. Ich bin durch den Garten gegangen und schaute nach, ob ich genug Platz für meine Mitbewohner habe.
Also als Verstecke eignen sich verwilderte Stellen 
oder abgelegene Plätze im Schatten 
oder auch Wiesen mit wilden Pflanzen, die viele Insekten anlocken als Nahrung für den Igel.
Eine Wasserstelle ist natürlich auch von Vorteil.
Gärten mit Schlupflöcher oder Maschenzaun öffnen den Zugang für neugierige Igel. So können sie sich frei bewegen und vergrößern das Jagdrevier. 
 
Und noch ganz wichtig:
Kleine Igel sehen total süß aus, aber ich würde nie auf die Idee kommen, sie anzufassen! Auch mit Beobachten ist Vorsicht geboten. Als ich meine Bilder machte, versuchte ich so leise wie möglich zu sein und war sehr froh, dass sie sich nicht gestört fühlten. 
 
Jetzt denke ich darüber nach, mehr Bodendecker zu pflanzen. Das tut dem Boden gut und die Igel fühlen sich willkommen!

Samstag, 17. Juli 2021

Igelgeschichten - Teil 1

Das ist eine tolle Geschichte aus meinem Garten! Vor einem Monat war ich abends zufällig am Fenster und sah etwas Seltsames auf dem Rasen. Katze? Nein. Eichhörnchen? Nein. IGEL! Ich habe noch nie einen lebenden Igel gesehen! Ist es nicht komisch... Tote auf den Straßen ja, aber lebend - noch nie!
Zu meiner Freude war der Igel jeden Abend da, aber irgendwann mal kam er nicht mehr. Das fühlte sich traurig an...
 
Nach ein paar Wochen erzählte mir die Nachbarin von nebenan, sie hatte einen Igel mit zwei Babys in ihrem Garten entdeckt. Wie schön, deshalb verschwand der Igel!

Und heute wollte ich eine Ringelblume neben der Terrasse wegsetzen und war total erschrocken als ich hinter der Pflanze etwas Stacheliges sah. Mein Gehirn arbeitete in Hochtouren und in Sekundenschnelle reihten sich die Infos in meinem Kopf zusammen: Das muss doch eins von den Igelbabys sein.
 
Aaaa, Hilfe, ein totes Igelchen! Ich dachte ernsthaft, es sei tod, weil es so unter dem Zaun eingequetscht war. Nachdem ich mich beruhigt habe, sah ich, dass es noch atmet. Also lebte der kleine Igel noch. Plötzlich hörte ich Geräusche im Gebüsch hinter dem Zaun im Garten der Nachbarin. Da war die Igel-Mutter! Sie guckte mich ganz gelassen an. Das hat mich irgendwie beruhigt und auf einmal bewegte sich die kleine stachelige Kugel vor meiner Nase und "rannte" weg. Mit wackeligen Schritten schlüpfte der Kleine durch die Zaunmaschen und kam zu seiner Mama.
Da war ich aber erleichtert, dass der Kleine so putzmunter war! Dann machte ich meine Arbeit im Garten weiter. Als ich gemütlich auf der Terrasse saß und mir eine Pause im Schatten gönnte, hörte ich leise Geräusche hinter meinem Rücken. Ich staunte nicht schlecht - die ganze Igelsippe war beisammen! Die Mutter ignorierte mich vollkommen und saß gemütlich im Schatten. Das eine Igelbaby, der kleine Draufgänger, erforschte weiter die Gegend und das andere, wohl die Schlafmütze, schlief total süß zu einer Kugel gerollt.
Das zu erleben ist für mich eine außergewöhnliche Erfahrung! Einen Igel so nah zu beobachten, ist eine Glückssache. Und Igel gehören eigentlich zu unserer Heimat, das sind keine exotischen Tiere, die man im Zoo sehen kann.
 
Was wissen wir über die Natur, die uns umgibt? 
Was wissen wir über den Igel???

Donnerstag, 15. Juli 2021

Zwei Blumenfeen

Diese süßen Blumenfeen sind ausgeflogen! Ab jetzt sind sie als Schutzengel tätig.
Größe ca. 14 cm. Der Puppenkörper ist aus BW-Stoff, gefüllt mit Watte. Lockige Haare sind aus Wollgarn, mittels Filznadel befestigt. Kleine Arme sind aufgereihte Glasperlen. Flexible Beine habe ich mit Strickliesel gemacht. Die Füßchen sind aus Holz- bzw. Glasperlen mit Knöpfen. Und die tollen Flügel hat meine Stickmaschine gezaubert. Diese Blumenfeen haben außer Sommerkleidchen noch die Unterwäsche aus Spitze, wie es sich gehört ;-) Wie man gut sehen kann - die Liebe steckt in den kleinen Details!