Als die Erde noch jung war und
in ihrer Schönheit aufblühte, kamen vom Himmelsreich die Duftgötter, um sie zu
begrüßen. Sie betrachteten die wunderschönen Landschaften und waren von dieser großartigen
Vielfalt fasziniert. Als Willkommensgeschenk haben sie ihre wertvolle Gabe
hinterlassen: Die Duftwelt, die ihresgleichen sucht.
So kam auch der Weihrauch auf
diese Erde und brachte direkt seine Schwester Myrrhe mit.
Der Weihrauch und ich – eine
spannende Geschichte, die in einer Liebesbeziehung ihr Glück gefunden hat.
Noch als Kind fand ich diesen
unbeschreiblichen Duft in Kirchen toll. Manchmal war es auch zu viel, aber
irgendwo weckte das auch die Neugierde. Meine erste bewusste Begegnung mit
Weihrauch war in Abtei Königsmünster Meschede (NRW). Das ist ein Kloster der
Benediktinerkongregation von St. Ottilien. Ich war dort mit einer Gruppe, um
eine ausgefallene Floristik-Ausstellung zu besuchen. Die Führung war vorbei,
ich saß in der kleinen Kirche vollkommen allein. Ganz leise aus dem Nichts kamen
ein paar Mönche und hielten ihre Andacht. Es war total ungewöhnlich für mich,
so etwas habe ich noch nie erlebt. Plötzlich nahm mich diese Atmosphäre mit –
in eine andere Welt. Das Gefühl etwas Sakrales, ja beinah Göttliches zu
erleben, kann ich nicht beschreiben, aber ganz deutlich nahm ich den Duft des
Weihrauchs wahr, der mich sprichwörtlich beflügelt hat. Dieses Erlebnis hat
mich sehr beeindruckt. Nur… der Weihrauch blieb für mich ein Geheimnis, das
nicht in meine Welt gehörte… Er war immer irgendwo da draußen, aber nicht bei
mir.
Vor vier Jahren hat es mich endgültig gepackt. Dem Weihrauch konnte ich nicht mehr widerstehen, er entfachte meine Sehnsucht nach Nähe. Mittlerweile habe ich mehrere Sorten, von einem oh-hoho Kerl bis zum Schnurrkätzchen. Auch andere Harze gehören in meine Sammlung: Myhhre, Opoponax, Copal.
Weihrauch ist für mich eine Faszination, die unendlich und unbegreiflich ist.

Angefangen habe ich mit dem "harten" Zeug, weil ich keine Ahnung hatte. Der oh-hoho Kerl ist Königsweihrauch Mushaat/Maydi aus Somalia. Er hat viel Power und war für mich echt eine Herausforderung. Er wollte mir immer seine protzige Kraft zeigen, bis ich kapiert habe – er braucht liebevolle Zuwendung. Und nach ihm bin ich weihrauchsüchtig geworden.

Ich liebe den Honigsüßen, sehr angenehmen Weihrauch aus Äthiopien, er schwebt richtig in der Luft, hat einen klaren Klang, dringt aber sehr tief ein.


Der grüne Hogari aus Oman ist der schönste! Wer den nicht liebt, hat keine Ahnung. Seine Melodie ist wunderschön! Direkt am Anfang begrüßt er mit weichen, harmonischen Klängen. Das ist ein Lied von Liebe, die kraftvoll und zugleich sehr charismatisch ist. Liebe, die kein Ende kennt.
Dalzielii-Weihrauch aus Nigeria ist wunderschön, anschmiegsam und schnurrt vergnügt. Er ist sehr aromatisch, aber ein Weihrauch ist ein Weihrauch, er verfehlt nie seine Wirkung.

Die Schwester des Weihrauchs - die Myhhre. Das tolle Myrrhenharz aus Jemen ist ein absoluter Traum! Das riecht wirklich ungewöhnlich fruchtig mit einer blumigen Note, die etwas süß wirkt auch prickelnd. Davon bekomme ich nicht genug! Diese Myrrhe hat eine wunderbare erfrischende Wirkung, macht klaren Kopf und eine super Laune.
Ich benutze meine Weihrauch und Myrrhe jeden Tag. Den Weihrauch max. 2 Stunden, Myrrhe dagegen kann ganzen Tag an sein. Ich räuchere grundsätzlich in der Duftlampe. Meine Erfahrung mit der Kohle war nicht gut. Für die Duftlampe finde ich entscheidend:
Erstens - die Anschaffung. Man
braucht Kohle, Sand, feuerfestes Gefäß. Meine öko-Kerze kann ich zwei Tage lang
benutzen, ohne viel Rauch, ohne Sand, ohne Schmutz.
Zweitens - die Intensität. Auf
Kohle schmilzt Harz zu schnell und gibt einen unglaublich intensiven Geruch ab,
kaum auszuhalten, mir ist das zu „hart“. Dabei entsteht auch noch Nebengeruch
und die guten Inhaltsstoffe gehen dabei verloren.
Drittens - die Nebenwirkung. Keine
Entspannung, ich bekomme immer Kopfweh, weil das zu viel ist.
Viertens - der Effekt. Für
mich ist es wichtig, dass der Duft harmonisch wirkt. Die Inhaltsstoffe von Harz
sollen nach und nach abgegeben werden. In der Duftlampe entwickeln sie sich
langsam, also sanft und natürlich. So habe ich viel mehr und viel länger von
meinem Weihrauch.
Am Anfang habe ich unendlich
lange geräuchert, bis alles „karamellisierte“ und dunkelbraun wurde. Irgendwann
mal zerfließt das Harz, es riecht ziemlich „bitter“ nach viel Rauch. Also, wenn
ich merke, es beginnt stark zu karamellisieren und wird von allen Seiten
tiefbraun, dann wechsele ich. Jeder kann das für sich selbst herausfinden, wie
lange er eine Ladung räuchern will.
Auch die Menge ist beliebig.
Von meinem Liebling Shaabi brauche ich nicht viel. Dafür aber von Delzielii
oder dem Honigsüßen. Mit dem Grünen kann man nie etwas falsch machen, er ist
nur schön! Mushaat ist eher für den sparsamen Gebrauch. Verschiedene Weihrauchharze
würde ich nicht zusammen mischen, aber das ist Geschmackssache.
Seit dem ich den Weihrauch
täglich anwende, bin ich viel weniger erkältet. Habe fast keine Kopfschmerzen. Ich
bin viel gelassener geworden und kann mich sehr gut entspannen.
Mein Weichrauchhändler heißt
WEIHRAUCHWELT. Für mich ist er einfach der beste!
Sehr interessant und ich habe wieder etwas gelernt. Deine Begeisterung kann echt anstecken. 😊
AntwortenLöschenHerzliche Grüße
Rosa
Vielen Dank, das freut mich ;-)
AntwortenLöschen